Jahresrückblick von Hans 2021

Liebe Freunde und Förderer unseres Tierparks,

Gestatten, mein Name ist Hans. Vielleicht kennt ihr mich auch als „Quasimodo“, das liegt wohl daran, dass ich die Welt mit meinem krummen Hals genauso verdreht sehe, wie sie seit einiger Zeit ist. In den letzten Jahren durften immer die Vierbeiner einen Jahresrückblick schreiben, das fand ich nicht fair, denn wir Enten und Hühner sind deutlich in der Überzahl und schon viel länger hier. Ich habe also lange genug geschnattert und so habe ich die Ehre, das Jahr 2021 Revue passieren zu lassen.

Das war wieder ein ungewöhnliches Jahr im Tierpark. Es begann sehr ruhig, das Begrüßungsfeuerwerk fiel deutlich kleiner aus und so konnten wir am 1. Januar früher zur Ruhe kommen. Die ersten Monate verliefen fast wie immer, die Menschen besuchten uns, freuten sich, wenn Jaron und seine Familie ganz nahe an den Zaun kamen, die Ziegen herumtollten und das Federvieh munter krähte, gackerte und schnatterte. Der Karneval wurde abgesagt, das bunte Treiben fehlte uns. Das war kein gutes Zeichen für den Frühlingstreff und ganz wie befürchtet fand das schöne Fest nicht statt. Die Temperaturen stiegen und der Park war voller Menschen, die manchmal sogar von weit herkamen, denn die großen Zoos und Freizeitparks waren geschlossen, da durften wir zeigen, was so ein kleiner Tierpark an Erholung und Spaß zu bieten hat. Auf den Müll, den einige Leute hinterließen, hätten wir aber gerne verzichtet, denn so manches Teil landete auch bei uns im Gehege.

Ich weiß nicht, ob manche Menschen in der Coronazeit übermütig werden oder einfach nichts Besseres zu tun haben, eines Tages kletterten drei junge Männer über den Zaun und scheuchten Jaron und seine Familie durchs Gehege, ein anderes Mal wurden Steine und ein Hammer benutzt, um das Dach des Futterhauses zu beschädigen und immer wieder landete Essen im Gehege, das meine vierbeinigen Freunde schwer krank machen kann. Zum Glück ist nichts passiert, dass unsere Freunde vom Förderverein nicht wieder reparieren oder beseitigen konnten.

Im Frühsommer fiel an einem Tag extrem viel Regen, wir bekamen nur nasse Füße, aber andernorts gab es schwere Unwetter und ein paar Hühner und Enten fanden bei uns ein neues zu Hause, weil ihres und das ihrer Menschen von den Wassermassen zerstört wurde. Sie fühlen sich schon richtig heimisch, aber bei Regen meine ich fast, ihre Herzen ängstlich schlagen zu hören.

Das Sommerfest und auch das schöne Lichterfest fielen wieder aus und so sahen wir unsere Menschen vom Förderverein nur im Gehege, wenn Reparaturen und sonstige Arbeiten anstanden. So langsam sollten auch wieder Kinder ins Gehege kommen, aber das wird wohl erst im nächsten Jahr möglich sein. So geht also das zweite Coronajahr zu Ende. Im Namen aller Tiere des Tierparks Quadrath-Ichendorf möchte ich euch danken, dass ihr so gut für uns sorgt und wir hoffen, dass wir euch im Gegenzug ein wenig Freude in euren Alltag bringen konnten, das nächste Jahr wird bestimmt besser und etwas weniger verdreht

euer Hans

Bleiben Sie gesund

für den Vorstand, Josef Spohr, 1.Vorsitzender

Text Susanne Winand